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DIE WAND     2021
nach Marlen Haushofer. Rottstr 5 Theater Bochum.

Hintergrundgrafik


"Aber, wissen Sie, jene Wand, die ich meine, ist eigentlich ein seelischer Zustand, der nach außen plötzlich sichtbar wird." (Marlen Haushofer)
"Schon damals schien es mir sicher, dass die Katastrophe von riesigem Ausmaß war. Ich nahm mir damals vor, jeden Tag im Kalender auszustreichen, das schien mir sehr wichtig. Ich klammerte mich geradezu an die spärlichen Reste menschlicher Ordnung, die mir geblieben waren. Nicht, dass ich fürchte ein Tier zu werden, das wäre nicht so schlimm, aber ein Mensch kann niemals ein Tier werden, er stürzt am Tier vorbei in einen Abgrund. Davor habe ich die meiste Angst."

Eine Frau, abgeschnitten von der restlichen Welt durch eine gläserne Wand. Was bleibt von einem Menschen, der in vollkommener Isolation lebt - eingesperrt in der wilden Natur? Mit dieser kühnen Grundidee beschrieb Marlen Haushofer die existenzielle Einsamkeit des modernen Menschen.

In einer Fassung von Dorothee Hartinger/Alexander Ritter.
Regie und Ausstattung: Alexander Ritter.
Mit: Lea Kallmeier.




PRESSE
Eine der schönsten Inszenierungen, die derzeit auf Bochums Bühnen zu sehen sind.
Gefühle von tiefster Verzweiflung bis hin zu kindlicher Freude unmittelbar - auch körperlich - nachvollziehbar zu machen: Das gelingt Regisseur Alexander Ritter und Schauspielerin Lea Kallmeier mit ihrer Adaption von Marlen Haushofers Roman "Die Wand" im Theater unter den Gleisen. (...) Überhaupt ist diese Auseinandersetzung mit existenzieller Einsamkeit oft alles andere als angenehm für das Publikum - und das muss ja auch so sein. Dennoch hat dieser Abend auch etwas sehr Tröstliches: Schließlich kann man diese emotionalen Extremzustände gemeinsam mit den anderen im Publikum Anwesenden erleben - in Zeiten wie diesen alles andere als selbstverständlich. Und umso notwendiger.
Mit wenigen Requisiten gelingt ein Abend, den man wohl sein Lebtag nicht vergessen wird.
(Stadtspiegel)

Lea Kallmeier brilliert als Frau hinter der unheimlichen Grenze.
Lea Kallmeier bebt. Ihre Hände zittern vor dem Gesicht. Es ist ein Tag, der vernichtend erscheint. Das Selbstgespräch wird zum einzigen Zweifel. (...) Hauptdarstellerin Lea Kallmeier weiß all diese Tage fesselnd zu erzählen, meist direkt, manchmal als klangvolle Stimme aus dem Off, die Gedanken hörbar macht. (...) Cello-Klänge rahmen ihr Spiel, das dem Zuschauer besonders durch ihre körperliche Präsenz auch emotional viel abverlangt. Lea Kallmeier bringt in der Regie von Alexander Ritter seelische Zustände zwischen Einsamkeit, Existenznot, Todessehnsucht und Euphorie wirbelnd, fließend und ruckartig ins Sichtbare. Sie macht die Abgeschiedenheit des Individuums in seinem Inneren gegenüber der Außenwelt erlebbar.
Das Publikum war ergriffen und zeigte der Solo-Performerin dies nach 70 Minuten mit herzlichem Applaus und Standing Ovations.
(WAZ)


ROTTSTR 5 THEATER Bochum
DIE WAND - Komplettmitschnitt (PW)


























Fotos: Birgit Hupfeld.